Gundula Axelssons Buch „Geschichten vom Ankommen – Ettlinger Migrationsgeschichte 1945-1988“ wurde am vergangenen Freitag im Casino Ettlingen vorgestellt. Wer im vergangenen Jahr die Ausstellung besucht hat, durfte etliche Personen aus dem Buch bereits kennen lernen, für die Ettlingen in den letzten 70 Jahren zu einer neuen Heimat geworden ist. Flucht, Vertreibung, Umsiedlung, Anwerbung von Arbeitskräften – die Gründe nach Ettlingen zu kommen, waren vielschichtig.
Schwungvoll erzählte Fritz Pechovsky von seinen Erfahrungen in dieser Zeit und an vielen Stellen werden die Parallelen zu den geflüchteten Menschen, die erst in den vergangenen nach Ettlingen deutlich: beengte und schlechte Wohnverhältnisse, Vorurteile und Ausgrenzung aber auch Geschichten vom Zusammenhalt, den kleinen Freuden und der Chance, sich in die neue Heimat „einzuheiraten“.
Schwerer hatten es da die folgenden Generationen, die nach Ettlingen kamen: Menschen, die die deutsche Sprache nicht kannten und aus der Türkei und Italien nach Deutschland kamen. In der Gesprächsrunde schildern die Teilnehmer eindrucksvoll ihre persönlichen Erfahrungen und auch Schwierigkeiten, in Deutschland und in Ettlingen Fuß zu fassen. Umso schöner war es zu sehen, dass am Ende jeder seinen Weg gegangen ist und seinen Platz in Ettlingen gefunden hat.
Gundulas hat es mit ihrem Projekt auf jeden Fall geschafft, Geschichte anfassbar und erlebbar zu machen. So fällt es manchem vielleicht leichter, den Bogen zu den Menschen zu schlagen, die erst in den letzten Jahren nach Deutschland gekommen sind und Verständnis und Entgegenkommen aufzubringen. Wir freuen uns schon auf eine Fortsetzung des Buches mit neuen Geschichten von Menschen, die hoffentlich auch in Ettlingen ankommen werden.
Inga Klas, 26.10.2018