Jetzt, wo aus einem verhaltenen Frühling ein knallheißer früher Sommer werden will, sind wir natürlich draußen – vor der Werkstatt. Nachdem Stefan, Michael und ich den überbordenden Bestand an Rädern im Keller am Donnerstag gesichtet und sortiert hatten – in Räder, die wir behalten wollen und solche, die ausgeschlachtet werden bevor sie dann zum Sperrmüll kommen – hatten wir den Freitag so geplant, dass der eine Teil von uns die Kunden betreut, während der andere sich mit dem Ausschlachten der Sperrmüllbikes beschäftigen sollte …. dachten wir.
Und dann kam es natürlich anders. Es dauerte nicht allzu lang, da versammelte sich ein ordentliches Häuflein an Kunden, die alle jeweils eigene Wünsche prästentierten. Und so war es gut, dass wir personell vollständig waren. Stephanie kam mit einem Freund, der ein neues Hinterrad eingebaut haben wollte. Hat er dann mit ein wenig Unterstützung durch Werner und Stephanie selber hingekriegt. Zwar hatte er die notwendigen Bauteile (Hinterrad, Kassette usw.) mitgebracht. Aber die Kassette passte schon mal nicht auf das Hinterrad. Also musste Werner was Passendes suchen und
bereitstellen. Das (die Schaltung) hat dann später auch ganz gut funktioniert.
Stefan ist hin- und hergeeilt, weil er mitunter drei Kunden gleichzeitig zu betreuen hatte. Der kann das! Er lässt sich dennoch gern den einen oder anderen abnehmen, um sich mal eine Zeit lang auf ein Problem konzentieren zu können. Inzwischen hat Michael für eine Kundin der Tafel ein Rad ausgesucht, dem wir zudem einen Kindersitz montiert haben. Währenddessen probte ein anderer Kleiner in Anwesenheit seiner ängstlichen Mutter auf einem neuwertigen Kinderrad. Am liebsten wär sie hintendrauf gehockt, um zu verhindern, dass sich das Söhnchen fahrend in Gefahr begibt. Aber davon habe ich ihr abgeraten.
Und endlich kamen unsere erithreischen Freunde mit – wie sollte es anders sein – den wiedermal defekten Fahrrädern. Manchmal habe ich den Eindruck, dass sie davon ausgehen, wir seien verpflichtet ihnen zu helfen. D.h. sie sehen nicht alle ein, dass sie selber Hand anlegen sollten, um etwas kompetenter, unabhängiger und selbstständiger zu werden. So weigerte sich z.B. einer selber neue Bremsbeläge zu wechseln, die ich ihm geholt hatte. Er würde sich lieber ein neues Fahrrad besorgen, bevor er die Beläge wechselt, meinte er. Das hat mich schon ein wenig frustriert. Aber Missverständnisse werden nicht immer als solche gleich erkannt. Also G E D U L D !!!!
Zwischendrin haben wir versucht ne Kaffeepause durchzuhalten. Ist uns – wie meistens – nur zum Teil gelungen. Und dann wurde aufgeräumt!
Am Samstag war nämlich „Specht-Jubiläums-Kinderfest“. Das Team hatte das ziemlich gut organisiert. Es gab neben einem Flohmarkt einige Aktivangebote für die Kids (Hüpfburg, Kistenrutsche usw.), die gut angenommen wurden. Wir hatten aus diesem Anlass Kinderfahrräder ausgesucht und dachten es gäbe vielleicht ein Interesse. Falsch gedacht. Also konnten wir uns mit der Demontage von Sperrmüllrädern beschäftigen. Unsere Werkstatt wurde jedoch immer wieder von neugierigen Gästen besichtigt. Und nicht wenige zeigten sich überrascht wie „professionell“ wir sie eingerichtet haben. OB Arnold stattete uns einen kurzen Besuch ab und bestätigte mit einer Bemerkung das obige Urteil. Armin hat in der Zwischenzeit einem Kunden einen neuen passenden Vorbau eingebaut. Der hat seinen Dank dann in unsere Kaffeekasse entrichtet. Langsam zeigt sich, dass für Kaffee bis mindestens Weihnachten gesorgt ist.
Und dann ging das Spechtfest seinem Ende entgegen und wir räumten auf. Am Montag werden wir unseren Sperrmüll zu dem des Spechtteams sortieren. Der Keller wird damit ein wenig gelichtet und geordnet. Das wird aber nicht reichen. Wir bleiben dran!
Ich wünsche euch allen jetzt eine schöne sommerliche Woche. Haltet die Köpfe im Schatten und bleibt also „cool“.
Manfred
1.6.2019 Manfred Krause