Das 5-jährige Jubiläum des Arbeitskreis Asyl Ettlingen stand im Zentrum des AK Gesamttreffens am 09.02.2017. Beate Rashedi gab einen Rückblick auf die Entstehungsgeschichte des Arbeitskreises. Die Arbeit begann im Februar 2012, als die ersten 42 Asylbewerber in der Pforzheimerstraße untergebracht wurden. Eine Gruppe Ehrenamtlicher fand sich zusammen, um die Neuankömmlinge bei Begegnungsabenden willkommen zu heißen. Erste Hilfsangebote wurden ins Leben gerufen: Deutschunterricht, Alphabetisierungshilfe, die Fahrradwerkstatt und auch die Begleitung bei Arztbesuchen, die bis heute zum Angebot gehören. Noch im selben Jahr wurde die 2. Gemeinschaftsunterkunft in der Englerstraße eröffnet, woraufhin sich ein 2. Unterstützerkreis bildete. Beide Gruppen fanden sich unter dem Dach des Arbeitskreis Asyl zusammen. Am Ende des ersten Jahres waren bereits 40 Ehrenamtliche tätig.
Birgit Römer-Wolf fasste zusammen, wie sich die Aufgabe Asyl in Ettlingen in den vergangenen 5 Jahren entwickelt hat:
- heute ca. 500 geflüchtete Menschen in Ettlingen
- 5 Gemeinschaftsunterkünfte
- 7 Standorte mit Anschlussunterkünften
- Offizielle Stellen bei der Stadt Ettlingen und beim Landratsamt: 5 Sozialarbeiter/innen, 5 Hausleitungen, Integrationsbüro, eine Flüchtlingsbeauftragte, eine Integrationsbeauftragte, zentrale Rufnummer zum Thema Asyl, Eröffnung des Begegnungsladens K26
- Informationsmaterialien des Arbeitskreis Asyl: Webseite, Logo, Leitlinien & Selbstverständnis, wöchentlicher Newsletter
- Arbeitsgruppen: Anhörung, Deutschunterricht, Hausaufgaben- und Ferienbetreuung, Kulturteam für Veranstaltungen, PR-Team, GU-Teams, Fahrrad AG, Freizeitkick, Begegnungscafé im K26, Dolmetscherliste, Begleitung Arztbesuche, Garten AG, Leitungsteam.
Als nächstes ging das Wort an Oberbürgermeister Arnold, der den Ehrenamtlichen mehrfach für ihr Engagement dankte. Er hob hervor, wie wichtig neben den offiziellen Verwaltungsaufgaben die Rolle der Ehrenamtlichen sei, die Herzen der Menschen zu erreichen. Die Aufgabe Asyl begleite ihn seit seinem Amtsantritt in Ettlingen und er erinnerte sich an die Befürchtungen, die es gab, als die ersten Unterkünfte eingerichtet wurden. Das Fazit nach 5 Jahren jedoch lautet: Ettlingen hat sich in keiner Weise negativ verändert. Kein Ettlinger Bürger musste Einbußen hinnehmen, die finanzielle Lage der Stadt sei positiv und auch die Kriminalstatistik zeige keine Auffälligkeiten. Er sei stolz darauf, dass die Ettlinger Bürger sich weltoffen und werteorientiert gezeigt haben und die Flüchtlinge so zu einer Bereicherung des Ettlinger Lebens werden konnten.
In verschiedenen Diskussionsrunden wurde im Anschluss über die zukünftigen Aufgaben, Verbesserungsmöglichkeiten und neue Ideen diskutiert. Die Ergebnisse werden wir im Detail noch veröffentlichen.
Zum Abschluss des Abends hieß es Abschied nehmen von unserem langjährigen Leitungsteam-Mitglied Birgit Römer-Wolf, die sich in Zukunft neuen beruflichen Projekten widmen wird, die sie zeitlich sehr in Anspruch nehmen werden. Wir danken Birgit für ihr herausragendes Engagement und wünschen ihr für ihre neuen Herausforderungen alles Gute und viel Kraft. Und wer weiß, vielleicht stößt du ja irgendwann wieder zu uns! 🙂
Vorschlag
für einen bunten Abend oder Nachmittag
Ettlinger Flüchtlinge stellen sich vor
Aus den Deutschkursen jeweils zwei oder drei Flüchtlinge, die mit verteilten Rollen von Ihrem Leben in Syrien/Afganistan, Zuständen dort erzählen,von Flucht und Deutschland als neuer Heimat. Das wäre zugleich eine pädagogische Maßnahme: Ausweniglernen von (kurzen) deutschen, selbstverfassten Texten. Wir sollten sie auffordern, uns ihr Land nahe zu bringen. Sicher sind viele stolz auf ihre Heimat. Wenn es Lehrer unter ihnen gibt, dann könnten diese von der Kultur ihres Landes erzählen: arabische Mathematik und Medizin z.B.!
Bei Schülern oder Schülerinnen müste man versuchen, deutsche Schüler mitmachen zu lassen: Frage und Antwortspiel, evtl. was Dramatisches unterhaltsam aufmotzen. Kommt auf Unternehmungslust und Begabung von uns und den Flüchtlingen an. Evtl. in der letzen Phase der Vorbereitung deutsche Schüler/innen der oberen Klassen zum Mitmachen anregen, damit wir Ettlinger und Flüchtlinge ein wenig mischen. Die Veranstaltung sollte mit zur Integrierung in unser Leben hier und zum möglichst fröhlichen Zusammenleben führen. Verschiedene Alterstufen ansprechen. Soweit Studierende oder gar Lehrer unter den Flüchtlingen sind, diese zur Mitarbeit auffordern, sie um Vorschläge bitten.
Kochen interessiert offenbar viele. Also evtl Rezepte vorstellen und austeilen. Häppchen anbieten (das Geld kriegen wir zusammen) und sofern einige der Frauen was kochen wollen, das gegen Entgelt zu Verzehr anbieten.
Gut fände ich auch, wenn irgendwo eingebaut wird, dass die Polen von ihrer Heimat vertrieben wurden, und infolgedessen auch Millonen von Ost-Deutschen nach Westdeutschland ziehen mussten und auch ohne Sprachschwierigkeiten eine schwere Zeit hatten nach dem 2. Weltkrieg. Nicht überbetonen, aber Migration als Phänomen unserer Zeit erkennen.
Ort: Räume der katholischen / evangelischen Gemeinden. Im Sommer in einer Gartenwirtschaft am Nachmittag?
Wolfgang Drost
Wilhelmstr. 43
Tel. 76.96.977
Hallo Herr Drost,
vielen Dank für Ihre Anregung! Ich werde das gerne an die Teams „Deutschkurse“ und „Kultur“ weiterleiten.
Mit besten Grüßen,
Inga Klas